Ein erster Eindruck von der konstituierenden Sitzung.

Am 13. August 2020 nahm ich an der ersten Sitzung des Ausschusses „Kirche im Quartier“ des Kirchenkreises Berlin Mitte teil. Ich bin von unserer Kirchengemeinde „Heilige Geist“ zur Übernahme dieser Aufgabe gebeten worden und ich habe sie gerne angenommen.

Der Titel des Ausschusses lässt viel erwarten. Wie können wir Gemeindeleben lebendiger gestalten? Wie können wir es schaffen, mehr Menschen für das Gemeindeleben zu gewinnen? Was machen andere Gemeinden, um die Menschen im „Kiez“ für „Kirche“ zu begeistern?

Das waren Fragen, die mich im Vorfeld umgetrieben haben. Und dann war da noch eine andere Aufgabe, die Fragen aufwarf. Wir sollen Empfehlungen zu Anträgen abgeben, die aus dem Reformfonds des Kirchenkreises unterstützt werden. Was ist der Reformfonds? Welche Aufgabe hat er und mit welchen Zielen sollen wir Empfehlungen zum „Geld ausgeben“ für Projekte in Gemeinden abgeben? Was sollen das für Projekte sein?

Einige Fragen sind auf der ersten Ausschusssitzung beantwortet worden. Andere Antworten blieben im Ungefähren. Es waren Fragen, bei denen ich glaube, dass sie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen.

Die erste Sitzung war für mich eine neue Erfahrung. Es war eine Erfahrung, die positiv war, aber da waren auch Dinge, die mich ein wenig nachdenklich gemacht haben.

So waren wir am Ende nur8 Personen, die über für unsere Kirche und unseren Glauben so wichtigen Fragen diskutiert haben und selbst bei vollständiger Anwesenheit besteht der Ausschuss nur aus 13 Mitgliedern. Ich frage mich, ob bei einem solch für unsere Gemeinden zentralen Thema nicht alle Gemeinden unseres Kirchenkreises, immerhin 21 Gemeinden, beteiligt werden könnten und sollten.

Ich habe mich als langjähriges passives Mitglied der Gemeinde „Heilige Geist“ darüber gefreut, dass unsere Pfarrerin Katrin Rebiger mich gefragt hat, ob ich nicht in diesem Ausschuss mitarbeiten möchte. Ich habe gerne zugesagt, denn wir sollten uns viel mehr darüber austauschen, mit welchen Instrumenten wir in unserem Gemeindeleben unsere Mitmenschen mitnehmen können. Ich hoffe, dass ich den Erwartungen gerecht werde und lade Euch alle ein, mir Aufträge und Aufgaben zu geben, die ich in diesen Ausschuss weitergeben soll.

Für mich bietet dieser Ausschuss viele Chancen. Die Gelegenheit, sich über Gemeindegrenzen auszutauschen, das ist eine solche Chance. Der Ausschuss soll für den Kirchenkreis Berlin Mitte Empfehlungen zu den unterschiedlichen Reformpapieren der „Evangelischen Kirche in Deutschland“ erarbeiten. Wir sollen formulieren, wie wir „Kirche im Quartier“ verstehen und welche Projekte wir in einzelnen Gemeinden für erfolgsversprechend halten.

Ich habe vom Reformfonds geschrieben. Das ist ein Fonds, der eine Kofinanzierung für Projekte anbietet. Welche Projekte unterstützt werden sollen, das war in der ersten Sitzung noch unscharf. Aber das sollte unser Ansporn im Ausschuss sein, Empfehlungen zu erarbeiten, mit denen die Ziele des Fonds geschärfwerden. Damit können alle Gemeinden im Kirchenkreis leichter eingeladen werden, sich mit Projekten für die Unterstützung aus diesem Fonds zu bewerben.

Der Ausschuss ist ein „offener“ Ausschuss. Er ist nicht in ein Korsett gezwängt, worauf er Antworten finden soll. Deshalb bin ich auch zufrieden nach Hause gefahren, denn die Erfahrungen waren in der Abwägung mehr positiv als negativ.

Ich möchte Sie und Euch einladen, dass unsere Gemeinde von meiner Arbeit in diesem Ausschuss profitiert. Dafür brauche ich Ihre Gedanken. Ich freue mich auf gute und für unsere Kirche fruchtbare Jahre der Zusammenarbeit und Ihrer Eingaben für diesen Ausschuss.

von Gunter Smits