Auch in diesen Tagen beginnt das Neue. Unser ehemaliger Vikar Oliver Wegscheider wurde am 14. März 2020 ordiniert. Die Ordination ist sein Bekenntnis und seine Berufung als Pfarrer für Kirche und Gemeinde zu handeln. Es ist ein einmaliger und feierlicher Akt für jede Pfarrperson, der sich am Sonntag „Laetare“ mitten in der Passionszeit für ihn erfüllte. Neben ihm wurden noch Franziska Matzdorf und Martin Johannes Wolf ordiniert.
Ausschließlich geladene Gäste durften an der Feier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche mit Bischof Dr. Stäblein, Generalsuperintendentin Trautwein, dem Präses der Landessynode Herrn Geywitz sowie dem Geistlichen Moderator des reformierten Moderamens Dr. Kaiser teilnehmen. Falls Sie auch nicht wissen, was ein „Geistlichen Moderator des reformierten Moderamens“ ist, so beruhigt mich das. Lesen Sie gerne diesen Artikel bis zum Ende, dort klärt sich alles auf.
Unter den Eingeladenen und Angemeldeten war auch eine Gruppe aus der Heilige-Geist-Gemeinde, die gerne an dieser Ordination unter den besonderen Corona Bedingungen teilgenommen hat. Wie auch in unseren Gottesdienst waren alle Gesichter mit Masken bedeckt, leider durfte auch hier nicht gesungen werden. Wir wurden aber durch den schönen Gesang der Sopranistin Frau Hoffman und dem Spiel von Herrn KMD Hoeft entschädigt. Im feierlichen Gottesdienst nahm Bischoff Dr. Stäblein dem Predigttext des Sonntags (Joh. 12, 20-24) zum Anlass, auf die Persönlichkeit, die Herkunft und das Vikariat jeder einzelnen Person einzugehen. „Wir wollen Jesus sehen“ lässt er Menschen aus dem Predigttext heraus die zu Ordinierenden fragen. Werden die sich zu helfen wissen, wie Philippus und Andreas? Werden sie zeitgemäße, menschengerechte Antworten an ihrer Hochschule, in ihrer Gemeinde bei den Gefangenen geben können? Den Auftrag dazu haben sie anschließend erhalten, samt Urkunde aus der Hand des Bischofs.
Im Bekenntnis der Ordinierten wurde deutlich, dass es doch noch Unterschiede zwischen Konfessionen gibt: zwei der Ordinierten bezogen sich auf das reformatorische Bekenntnis der Unierten Kirche (lutherisch und reformiert), Frau Matzdorf ließ sich auf das reformierte Bekenntnis verpflichten. Man musste also schon genau hinhören. Zur Bestätigung der Reformierten Gemeinden in der EKBO war auch der oberste geistliche Repräsentant dieser Evangelischen Gliedkirche in der EKBO, eben jener „Geistliche Moderator des reformierten Moderamens“, Pfarrer Dr. Kaiser, anwesend.
Nach dem Gottesdient war ausgiebig Zeit für Fotos, von denen das ein oder andere hier zu sehen ist. Sie geben natürlich nicht wieder, wie bewegend eine Ordination für die Ordinierten und ihre Angehörigen und Freunde ist. Zusage und Verpflichtung fürs ganze Leben durch alle Zeiten hindurch, das ist ein bewegendes Bekenntnis, denn die Ordination ist „wirklich, wirklich“ endgültig.
Leider ist der wohl obligatorische Sektempfang der Pandemie zum Opfer gefallen, dennoch fanden wir kurz Zeit mit Herrn Dr Kaiser zu reden und ihn zu „Brot und Wein“ einzuladen, wenn das mal wieder möglich ist.
Michael Körner, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats